Neun Jahre war ich, als in London Gegner der atomaren Aufrüstung eine Kampagne zur Abschaffung von Kernwaffen führten. Dafür entwarf der Grafiker Gerald Holtom das heute in aller Welt bekannte Symbol. Es abstrahiert die Buchstaben N und D im Winkeralphabet, das aus der Seefahrt stammt. Sie stehen für Nuclear Disarmament (nukleare Abrüstung). Der Kreis symbolisiert die Welt.
Im Herbst 1962 drohte mit der ‚Kubakrise‘ aus dem Kalten Krieg ein heißer zu werden. Zum ersten Mal entging die Menschheit der totalen Selbstzerstörung. Fidel Castro war im Namen der Fiktion Kommunismus zu einem globalen Atomkrieg bereit. Telegramme und Telefonate zwischen John F. Kennedy (USA) und Nikita S. Chruschtschow (UdSSR) verhinderten ihn. Anschließend hatte ich wochenlang täglich und mit der Zeit in größer werdenden Abständen Albträume.
„Nicht der Krieg ist der Ernstfall, in dem der Mann sich zu bewähren habe, wie meine Generation in der kaiserlichen Zeit auf den Schulbänken lernte, sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir alle uns zu bewähren haben. Hinter dem Frieden gibt es keine Existenz mehr.“ Das sprach 1969 der neu gewählte Bundespräsident Gustav Heinemann in seiner Antrittsrede. Seither scheitern weltweit auch die gescheitesten Menschen in dem Bemühen, mindestens die Voraussetzung für den Ernstfall Frieden zu schaffen.
Gleichzeitig hat die irdische Natur die Fähigkeit der restlosen Vernichtung des Menschen durch den Menschen in unserer DNA deponiert.