„Die Tendenz unserer Erwartungen ist meist linear: Die Zukunft wird mehr oder weniger so sein wie die Welt heute. Zu denken, dass sie ganz anders sein könnte, fällt jedem Kopf schwer. Nicht nur das: Wir haben auch viel investiert in unsere Wahrheiten, unsere jeweilige Version von der Welt: moralische Rechtfertigung, persönliche Glaubwürdigkeit, ertragenes Leid, erfahrene Ehre, das Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen.
Ein Angriff gegen diese Version der Welt ist deswegen immer ein Angriff gegen ihre intimsten persönlichsten Bedürfnisse ihrer Verfechter. […] Von ganzen Gesellschaften zu erwarten, ein erfolgreiches Konzept für Wohlstand, eine offensive moralische Überlegenheit und die Privilegien wegzuwerfen, zeugt von großem Optimismus, um nicht zu sagen Naivität.“
der deutsche Historiker und Schriftsteller Philipp Blom in „Aufklärung in Zeiten der Verdunkelung“