Entwicklungshilfe 2024

Die Stadt Flensburg hat aus heiterem Himmel – der im hohen deutschen Norden nicht alltäglich ist – zu wenig Busfahrerinnen und Busfahrer. Also hat das städtische Verkehrsunternehmen AktivBus, gar nicht faul, ein Pilotprojekt gestartet, um diesen Mangel frontal zu bekämpfen.

In Glücksburg (gleich um die Ecke), Hamburg, München, Belgien, Italien oder Äthiopien wurden die Flensburger nicht fündig – aber in Kenia! Dort gibt es tatsächlich Busse bewegende Menschen, die auch die weiten Wege nicht scheuen.

Um dem globalen Ruf der deutschen Bürokratie genüge zu tun, dürfen sie nach ihrer Ankunft natürlich nicht gleich losfahren aber bestimmt – wenn sie dann noch da sind – in drei Jahren. Bis dahin werden sie eine „duale Berufsausbildung absolvieren, die sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse vermittelt und ihre Lkw-Fahrerlaubnis neu erwerben, da Dokumente von außerhalb der EU nicht anerkannt werden“. Auch Deutschkenntnisse, die in einer betriebseigenen Sprachschule erworben werden, gehören dazu. Wer hätte das gedacht!  „Etwa 2.700 Euro brutto pro Monat“ sollen sie nach diesem Marathon durch Raum und Zeit  verdienen.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) nennt das Projekt wegweisend und einen wichtigen Schritt zur Schließung der Fachkräftelücke im ÖPNV. Die intelligenzbasierte Unfähigkeit, selbstverständliche lokale Angelegenheiten aus eigener Kraft zu lösen, kennt hierzulande wirklich keine Grenzen.

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