Krieg ist kein Naturgesetz, sondern Menschenwerk. Er entsteht aus den Hierarchien, die wir eigentlich entwickelt haben, um das Leben zu regulieren und zwar überall da, wo wir seine Komplexität nicht verstehen. Dummerweise schaffen wir diese Strukturen mit wachsendem Verständnis nicht ab oder korrigieren sie gemäß den hinzugewonnenen Einsichten.
Das geschieht aus Bequemlichkeit und der Angst, sie zu verlieren. Ob das natürlich ist? Dann ist es ein dramatisches Dilemma. Dafür, dass es wahrscheinlich so ist, spricht allerdings die Tatsache, dass nicht die Kriege führen wollen, die nicht viel haben, sondern die, die wenig zu befürchten haben, wenn sie anderen etwas wegnehmen können. Die Stärkeren also und die, die sich so fühlen. Sie rufen zu den Waffen, erteilen Einsatzbefehle, lassen töten und töten und treiben den Krieg an. Bis sie kriegsmüde sind oder verloren oder gewonnen haben.
Aber keine Bange. Nach den Waffengängen rappeln sich auch die Verlierer erstaunlich rasch wieder auf und leben häufig sogar in besseren Verhältnissen als zuvor und sogar als die, die sie besiegt haben. Das ist erstaunlich und verhängnisvoll, weil es kein Ende nimmt, solange Menschen sind wie sie sind. So lange ist struktureller Frieden eine Fiktion. Irgendwo ist immer Krieg.
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