*/-_I·: gendern

Ja, ich gendere. Mit gemischten Gefühlen. Was kann gendern schon ändern? Mein Denken? Mein Tun? Tue ich beim gendern nicht nur so ‚als ob‘? Als ob dadurch etwas ‚besser‘ wird? Natürlich nicht. Kann es aber etwas anregen, anstoßen? Unser Zusammenleben vernünftiger machen?

„Eingriffe in die Sprache reichen in die tiefen Schichten des Zusammenlebens hinein“, schreibt der deutsche Erziehungswissenschaftler Peter J. Brenner aktuell in einem Essay zum Gender-Thema. Tatsache ist, dass Gleichheit im Zusammenleben der Menschen bisher ein unrealistischer Wunsch ist. Tatsache ist, dass ich mich nur wohl mit anderen fühle, wenn sie nicht über oder unter mir stehen und sich nicht für besser oder schlechter, wichtiger oder wertloser halten. Weiterlesen

Gespräche

Leider reden wir sehr gern aufeinander los, oft gedankenlos. Leider gehen (gut?) qualifizierte und (viel zu?) gut bezahlte Journalisten und Moderatorinnen tagtäglich und rund um die Uhr mit schlechtem Beispiel voran. Im TV, Rundfunk und Internet arrangieren sie, oft mit hochrangigen und gut qualifizierten Beteiligten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur (selten aus der Mitte und den sogenannten Rändern der Gesellschaft) ‚Talk-Runden‘, die leider meist zuerst dadurch auffallen, dass man sich ständig ins Wort fällt, sich wiederholt oder schamlos redend nichts sagt. Weil man es nicht will? Weil man es nicht darf? Weil man sich nur in der Tür geirrt und tatsächlich gar nichts zu sagen hat? Weiterlesen

Fakten und Fiktionen

Wünscht sich ein Wolf, dass ihm ein Zickenlamm ins Maul spaziert? Wünscht er sich eins zu treffen, wenn er auf der Jagd ist? Weiß er, dass er es oder etwas anderes Jagbares braucht, um am Leben zu bleiben? Das hört sich sonderbar an, aber ebenso sonderbar ist doch, sich ihn als bloß (An)Getriebenen oder (Aus)Gelieferten vorzustellen und gleichzeitig uns als die weltweit einzige Spezies, die sich etwas wünschen und Ziele haben kann. Weiterlesen

Der „Overview Effect“

In der Dresdener Frauenkirche haben etwa 150 000 Menschen die Erde bewundert. Als eine Kugel mit sieben Metern Durchmesser schwebte sie dreieinhalb Wochen lang in drei Metern Höhe über dem Fußboden im Kirchenraum und drehte sich dabei in vier Minuten einmal um ihre Polachse, 360 mal schneller als in Wirklichkeit.

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